Fiesta

Sonntag 14.05.2023 16:00 Uhr
Robert Reinagl Laura Lootens – Gitarre

von Ernest Hemingway

Kristallsaal
Schloss Rothschild
Waidhofen an der Ybbs

Verkostung danach: Schwarze Kuchl

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Ernest Hemingway, amerikanischer Vertreter der „Lost Generation“ nach dem Großen Krieg, Literaturnobelpreisträger 1954 und Begründer der literarischen Eisberg-Theorie: „Wenn ein Prosaschriftsteller genug davon versteht, worüber er schreibt, so soll er aussparen, was ihm klar ist.

Wenn der Schriftsteller nur aufrichtig genug schreibt, wird der Leser das Ausgelassene genauso stark empfinden, als hätte der Autor es zu Papier gebracht. Ein Eisberg bewegt sich darum so anmutig, da sich nur ein Achtel von ihm über Wasser befindet.“ Dieses Achtel reicht um mit „Fiesta“ in eine Welt einzutauchen, die die Nachkriegsgeneration in Europa nach dem Ersten Weltkrieg 1926 schildert. Samt amerikanischer Glückssucher.

Der Originaltitel lautet „The Sun Also Rises“. Körperlich verletzt und seelisch verwundet, sucht der amerikanische Journalist Jake Barnes nach einem, seinem Lebenssinn. Er streift durch die Cafés der Bohème von Montparnasse in Paris, reist zur Fiesta von Pamplona. Ist rastlos, zweifelnd, immer im Zwiespalt zwischen Glückssuche und Zynismus. „Fiesta“ ist ein Roman über den Krieg, obwohl er nicht vom Krieg handelt, sondern von den kaputten Existenzen, die das Massensterben auf den europäischen Schlachtfeldern überlebt haben.

Die schöne verheiratete Lady Brett Ashley macht Männer in Serie unglücklich. Den Ich-Erzähler Jack Barnes, einen typischen Hemingway-Helden, ihren Vertrauten, so beherrscht wie resigniert. Robert Cohn, den aus einer wohlhabenden jüdischen Familie stammenden Amateurboxer. Und Pedro Romero, den Stierkämpfer, stolz und voller Würde -, aber der Lady gegenüber machtlos. Sie alle leben mit fatalistischer Sorglosigkeit unter der heißen Sonne Frankreichs und Spaniens, zwischen Arena und durchzechten Nächten.

Ganz im Sinn von Ernest Hemingway gibt es bei der Lesung auch roten und weißen Rioja zu trinken. Auf den Konzertblock folgt eine Pause und im Anschluss die Lesung aus „Fiesta“ mit Burgschauspieler Robert Reinagl.
Auch die Lesung wird musikalisch von kurzen Intermezzi unterbrochen. Davor entführt die deutsche Ausnahmegitarristin Laura Lootens musikalisch nach Spanien und Italien. Sie musiziert die „Serenata Española“ von Joaquim Malats (1872-1912), „Danzas Españolas“ von Isaac Albéniz (1860-1909), „Invocation y Danza” von Joaquin Rodrigo (1901-1999) sowie „Due Canzoni Lidie” von Nuccio D`Angelo (*1955) und “Capriccio Diabolico“ von Mario Castelnuovo-Tedesco (1895-1968).

Im Anschluss an die Veranstaltung klingt der musikalisch-literarische Nachmittag mit Weinen und Spezialitäten der spanischen Küche in der „Schwarzen Kuchl“ aus.

Programm

 

Joaquim Malats (1872-1912)

Serenata Española

Isaac Albeniz (1860-1909)

Cadiz

Asturias

Joaquin Rodrigo (1901-1999)

Invocation y Danza

Nuccio D`Angelo (*1955)

Due Canzoni Lidie

Mario Castelnuovo-Tedesco (1895-1968)

Capriccio Diabolico

Robert Reinagl

der 1968 in Wien geborene Schauspieler ist seit 23 Jahren im Ensemble des Burgtheaters und derzeit zu sehen in: „Automatenbüffet“, „Die Jagdgesellschaft“, „Die Eingeborenen von Maria Blut“ und in seinem Solo „Vorhangverbot!“
Engagements bei den Salzburger Festspielen, dem Steirischen Herbst, in Reichenau und Gastspiele in halb Europa.

Reinagl ist seit 30 Jahren ein vielgebuchter Sprecher für Radio, Fernsehen und hat einige Hörbücher aufgenommen. Als Sänger beschäftigt sich der ausgeprägt tiefe Bass vor allem mit Wiener Liedern und dem Werk von Johann Nestroy. Im Film war er zuletzt in „Vienna Blood“, „Totenfrau“ zu sehen, demnächst im „LandkrimiKärnten“ und in „Ein ganzes Leben“. In Sachen Nestroy stand Reinagl mit Robert Meyer schon in „Der Färber und sein Zwillingsbruder“ und in „Zu ebener Erde und erster Stock“ im Burgtheater auf der Bühne.

Laura Lootens

– Gitarre

„Musik ist farbig, vielseitig, stark und doch so zerbrechlich zugleich. Es ist meine Leidenschaft die Musik zum Leben zu erwecken, das Publikum zu packen und mitzureißen in die Weiten der Klänge. Nichts kann meine Gefühle, Ideen und Fantasien so widerspiegeln, wie das Musizieren.“

Lauras Leidenschaft für die klassische Gitarre erwachte bereits nach der allerersten Unterrichtsstunde im Alter von acht Jahren. Seitdem ist es ihre Erfüllung die Zuhörer für die Vielfalt und die unendlichen Klangfarben der Gitarre zu begeistern.

Jüngst gewann Laura einen der wichtigsten Gitarrenwettbewerbe weltweit, den Andrés-Segovia-Wettbewerb in Spanien. Neben dem 1. Preis wurde sie zusätzlich mit dem Sonderpreis für die beste Interpretation des Pflichtstücks ausgezeichnet.
Einen weiteren Erfolg konnte sie mit dem Gewinn des Stipendiums des renommierten Deutschen Musikwettbewerbs verzeichnen, bei welchem sie ebenfalls den Sonderpreis der Deutschen Stiftung Musikleben erhielt.

Im Jahr 2021 konnte Laura sich unter zahlreichen Bewerbern für eine Lehrposition behaupten und unterrichtet seitdem an der Hochschule für Musik und Theater München.

Ihr Studium nahm sie im Alter von 14 Jahren als Jungstudentin bei Professor Franz Halász auf, während sie das musische Gymnasium besuchte. Nur ein Jahr später begann sie aufgrund ihres Talents an der klassischen Gitarre ihr Bachelorstudium als eine der jüngsten Studenten überhaupt an der Hochschule für Musik und Theater München. Mit 15 Jahren hatte sie ebenfalls ihr Orchesterdebüt mit Rodrigos berühmten „Concierto de Aranjuez“. Das Masterstudium absolvierte Laura mit Bravour und momentan arbeitet sie an ihrem promotionsäquivalenten Studienabschluss namens „Excellence in Performance“.

2017 wurde Laura in die Studienstiftung des Deutschen Volkes aufgenommen, eine Institution zur Förderung junger Menschen mit außergewöhnlicher Begabung.

Ihre Musik brachte Laura zu renommierten Veranstaltungsorten klassischer Musik im In- und Ausland, wie beispielsweise in die Reihe „Winners and Masters“ im Gasteig in München, dem „Beethovenfestival Bonn“, den „Sommerlichen Musiktagen Hitzacker“ und dem Muziekgebouw in Amsterdam.